Kategorie: Ronnie Tjampitjinpa

Ronnie Tjampitjinpa wurde um 1943 in der Nähe von Muyinnga, westlich der Kintore Ranges im Northern Territory geboren. Seine Familie zog weite Teile des Pintupi-Landes umher und lebte nach der traditionellen Lebensweise seines Volkes seit über 40.000 Jahren.

Anfang der 1950er Jahre wurde er zum Mann. Kurz darauf veranlassten Dürreperioden Ronnie und seine Familie, nach Haasts Bluff zu ziehen und sich später Verwandten in der neu angesiedelten Papunya-Gemeinde anzuschließen. Hier fand er Arbeit als Zaunbauer und baute Weiden für Vieh in den umliegenden Gebieten.

Während Ronnies Zeit in Papunya begann er, sich für die Papunya Tula Desert Art Movement (entstanden in den frühen 70er Jahren) zu interessieren. Nicht lange nachdem er mit dem Malen begonnen hatte, diskutierte Ronnie mit verschiedenen Leuten über die Idee, zurück in sein angestammtes Land zu ziehen und dort zu leben. Für Ronnie wurde dieser Wunsch 1981 mit der Gründung der Siedlung Kintore Wirklichkeit.

Durch seine engere Verbindung zu seinem angestammten Land und dem Traumzeitalter wurde Ronnie bald zu einem der bedeutendsten Künstler Papunya Tulas. Seine Arbeit spiegelt seine direkte Verbindung zu seiner Kultur wider und bewahrt eine Reinheit, die viele andere Aborigine-Künstler nicht erreicht haben. Ronnie Tjampitjinpas Arbeit folgt dem strengen Pintupi-Stil mit starken Kreisen, die durch Verbindungslinien miteinander verbunden sind – ein Stil, der sich auf Menschen, das Land und die Traumzeit bezieht.

Ronnie Tjampitjinpas Werk ist von einer Einfachheit, die es ansprechend und doch geheimnisvoll macht, wenn der Uneingeweihte versucht zu verstehen, was er malt. Indem er Dreamtime malt, trägt er dazu bei, die Kultur der Aborigines als Ganzes wiederzubeleben und ermöglicht es Außenstehenden, etwas über eine der ältesten Traditionen der Welt zu erfahren. Dieses Werk ist wichtig für die Spiritualität des Landes und überbrückt die Kluft zwischen dem europäischen und dem traditionellen Leben der Aborigines. Es ist ein Prozess, der die Kluft sowohl offenlegt als auch heilt.

In den Jahren 2008 und 2009 wurde Ronnie Tjampitjinpa vom Magazin Australian Art Collector als einer der 50 sammelwürdigsten Künstler aufgeführt.

Leider ist Ronnie im Juni 2023 verstorben.

AUSSTELLUNG „MINIMALISMUS IN DER ABORIGINAL-KUNST“ (APRIL 2022)